Für mich soll´s rote Rosen regnen…

Moin ihr Lieben!

G´day Ladies!
Please scroll down for the english version.

Ist das Wetter nicht herrlich?
Okay, ich gebe zu, ich habe den Tellerrock schon ausgeschnitten, bevor es so schön wurde draußen, aber das kommt mir jetzt gerade richtig, denn er ist fertig ausgehangen und gesäumt – kurz – ausgehfertig 🙂

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Wie ihr vielleicht wißt, bin ich sehr retro-affin; ich stehe total auf diesen weiblichen Look der 30-er, 40-er und 50-er Jahre. Als ich letztes Jahr in London war, habe ich dort im Ausverkauf einen tollen Tellerrock bei „Collectif“ gekauft, den ich seitdem häufig trage. Diese Marke hat sich auf die Schnitte der 50er spezialisiert und ich fühlte mich wie ein Kind im Bonbonladen 😀

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hier das vielgeliebte Original

Der Schnitt des Rocks gefiel mir so gut, dass ich dachte, es könnte nicht so schwierig sein, ihn zu kopieren. Gedacht, getan. Taille vermessen, Rockteile vermessen, Stoff gekauft, Einlage besorgt, losgeschnibbelt. Dummerweise ist mir beim berechnen des inneren Radius ein Fehler unterlaufen, sodass der Teller ne ganze Ecke weiter war, als mein Taillenband… grummel. Also was tun? Kräuseln wollte ich nicht, das trägt so auf. Also vorne und hinten jeweils zwei kleine Falten eingelegt und so festgenäht. Die Lage der Falten habe ich dann im gehefteten Zustand nochmal korrigiert, zuerst waren sie mir zu sehr in der Mitte. Jetzt bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

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Da der Stoff (eine Errungenschaft vom Maybachufer) recht dünn ist, habe ich mich für ein Futter aus Baumwolle entschieden. Es läßt den Rock ein wenig bauschig wirken, es muss also kein „Gerät“ darunter. Abgesehen davon habe ich mir immernoch keinen Petticoat genäht, obwohl die sieben Meter Tüll hier schon länger rumliegen….hüstel.

Auf die Träger des Originals habe ich bisher verzichtet, die kommen aber vielleicht noch dran.

Mit dem sogenannten unsichtbaren Reißverschluss stehe ich seit jeher auf Kriegsfuß, deshalb auch hier wieder ein durchaus sichtbarer Reißer. Das stört mich aber nicht. Einzig, dass ich noch nicht rausgefunden habe, wie sie es gemacht haben, eine Nahttasche vor den Reißverschluss einzubauen, ärgert mich ein wenig. Aber nicht viel. Hat der Rock eben nur eine Tasche 🙂

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Was meint ihr, taugt der was? Ich fühle mich jedenfalls sehr mädchenhaft mit den schönen Rosen auf dem Rock.

Fazit: Tellerrock, selbst berechnet und Taillenband vom Original kopiert.
Schlussendlich recht leicht zu nähen, mit ein paar kleinen (selbst verursachten) Hindernissen…
Stoffverbrauch: ca 2,5m; 140cm breit Baumwollsatin vom Maybachufer
Futter: dünne Baumwolle ca. 2m; 140cm breit
Satinpaspel ca. 80cm
Reißer 20cm

Ich finde ja, Röcke kann man nie genug haben. Wieder ein Teil von meiner 2016er -Liste abgehakt 🙂

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Euch wie immer viel Spaß beim nähen und bis zum nächsten Mal

Milan

 

Hi Ladies,

isn´t it lovely outside?
Okay, I must admit, I had this circleskirt cut out before it became sunny, but it was the perfect time to do so, just now it is hung and hemmed, in other words – ready to wear 🙂

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As some of you might know, I am a retro-lover; I simply adore the feminine styles of the 30ies, 40ies and 50ies. When I was in London last year, I found a lovely circleskirt at the sale from „Collectif“, which I wear ever so often. This brand specialized in 50ies Ladieswear and I felt like a kid in a candystore 😀

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here the much loved original

I liked the pattern so much that I thought it couldn´t be too difficult to copy it. One thought – one deed. Measured my waist, the pieces of the original skirt, bought fabric and fusible interfacing and started cutting. Unfortunately I made a mistake during the calculation for the waistmeasurement and so my circle ended up being quite a bit too wide to match the waistband….grrrrr. So what to do? I didn´t want to ruffle the fabric, it makes your hips look much bigger than they are. So I decided to encorporate two little tucks in front and back to accomodate the extra width. I changed the place of the tucks after basting skirt and waistband together, but now I´m quite satisfied with the outcome.

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Because of the fabric being rather thin, I decided to add a cotton lining to the skirt. It makes the silhoutte a bit poufy, so there´s no need to add a petticoat. Not that I wouldn´t have seven metres of tulle lying around in my stash….

So far I didn´t do the suspenders, maybe I will still add them later.

The so called invisible zipper and I are on not such good terms…result is a rather visible one again, which doesn´t really bother me. The only thing that does bother me is, that I still haven´t found out how they managed to put a pocket before the side seam with the zipper in it. Maybe next time. In the meantime my skirt has only one inseam pocket.

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What do you think, wearable? I certainly feel very girly in it 🙂 love the roses.

Summary: circle skirt with broad waistband self-drafted
Quite easy to sew, including a few self-inflicted complications
fabric: approx. 2,50m; 140cm width, cotton sateen
lining:approx. 2m, lightweight cotton lawn
piping: 80cm
zipper: 20cm

A girl can never have too many skirts, right? Another piece to cross off my 2016 sewing-list.

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Here are again the makes of lovely ladies at the Memademittwoch…. Click

Happy sewing everyone! See you around 🙂

Milan

Ginger. Oder was lange währt, wird endlich gut.

Moin ihr Lieben,

G´day Ladies, please scroll down for the English version 🙂

wer meinen mehr oder weniger subtilen Hinweisen Beachtung geschenkt hat, hat vielleicht bemerkt, dass ich mich an einer Jeans versucht habe. Eine Ginger von Closet Case Files. Jeans waren für mich immer so etwas wie der Heilige Gral unter den Nähprojekten, ich hatte richtig gehend Angst davor, mir eine zu nähen.

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Das hat sich erst geändert, als ich mir eine Liste für dieses Jahr aufgestellt habe, mit Sachen, die in meinem Schrank fehlen oder nicht mehr richtig passen. Dazu zählten eben auch Jeans. Und ich war (und bin) entschlossen, alles auf der Liste stehende selbst herzustellen.

Die Ginger ist mittlerweile schon so oft verbloggt worden, dass ich im Netz jede Menge tolle Beispiele und Erfahrungsberichte sehen konnte, was mir den Glauben gab, ich könnte es auch schaffen – ist ja schließlich keine Hexerei…

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Maschinenpark für´s Jeansnähen

Also mutig Stoff bestellt, ihn gewaschen und gebügelt. Dann kam die erste Hürde: die richtige Größe aussuchen. Zuerst hatte ich den Schnitt in Größe 14 ausgeschnitten, mich dann aber doch für eine 12 entschieden, weil mein Stoff 4% Strechanteil hatte. Die 12 deswegen, weil mein Hüftumfang ca. 102cm (genau eine 12)  hat, während es in der Taille ca. 72cm (circa eine 8) sind. Ich wusste also, ich würde es oben enger machen müssen. Die Beine habe ich um 10cm verlängert.

 

Weil ich kein Extra-Probeteil nähen wollte, habe ich gleich mit meinem Jeansstoff losgelegt. Die Anleitung ist ja wirklich ein Traum, leicht zu befolgen, bebildert und gut geschrieben, keine Probleme also dabei.

Die begannen erst, als ich meine Hose soweit zusammengetackert hatte, dass ich sie probehalber anziehen konnte. Katastrophe! Viel zu weit in der Taille, am Hintern, an den Beinen, eigentlich komplett zu groß!. Außerdem hatte ich den berüchtigten Katzenbart vorne im Schritt, der hat mich am meisten gestört.

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seht ihr, was ich meine?

 

Also ausgezogen und abgeschnitten, was das Zeug hielt. Ich habe das Taillenband komplett neu zugeschnitten, dabei fünf Zentimeter weggelassen und außerdem eher rund zugeschnitten. Dank meines Hohlkreuzes stand es sehr weit ab (und tut es leider immernoch ein bißchen). Am Sattel und den Beinen habe ich zweimal gekürzt und verschmälert, sodass es jetzt gut passt.

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Am meisten Nerven hat mich der Katzenbart gekostet. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich aufgetrennt, neu vernäht, anprobiert und wieder aufgetrennt habe. Der Stoff wurde schon recht fransig im Schritt…schlußendlich war ich es irgendwann leid und habe es so gelassen, wie es am ehesten ging…

… was sich als genau richtig entpuppte. Es gibt ja immer ein paar Falten da vorne, nur jetzt ziehen sie nicht mehr so stark nach unten.

Bei den Taschen habe ich mir die Freiheit genommen, sie etwas zu verändern. So gefallen sie mir richtig gut und betonen meine Hintern genau richtig (wie ich finde).

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Als Gimmick habe ich mein Logo an die Seite der Tasche genäht, macht was her 😉

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Der Moment, als alles fertig war, auch die Nieten und die Gürtelschlaufen, und ich sie dann vorm Spiegel an hatte, war schon großartig. Ich hab´s geschafft und mir eine Jeans selbst genäht! Tschakka!

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Der Stoff färbt leider noch etwas, was sich hoffentlich nach einigen Wäschen legt, ansonsten bin ich stolz und hocherfreut über das neue Stück in meinem Schrank.

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Während des Herstellungsprozesses ist bei mir der Respekt vor Leuten, die Jeans  produzieren enorm gewachsen. Es steckt soviel Arbeit dahinter, die man nicht mal annähernd ahnt, wenn man ein Kleidungsstück im Laden sieht. Also Hut ab vor allen Jeansnähern auf der Welt!

Mein Fazit?

Sehr aufwändig, aber es lohnt sich in jedem Fall, dranzubleiben. Ich habe diese Jeans über mehrere Wochen verteilt genäht, immer mal nur ein, zwei Nähte, am Wochenende etwas mehr. So hatte ich weniger Stress dabei und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ob ich sie nochmal nähen würde/werde? Vielleicht. Dann würde ich mir den Schnitt nochmal in einer kleineren Größe ausschneiden und gleich dort Anpassungen vornehmen. Ist aber noch Zukunftsmusik.

Das ist jetzt schon locker der längste Post, den ich je geschrieben habe… also danke für´s lesen bis hierher und ich hoffe, ich habe euch nicht abgeschreckt mit diesem Bericht.
Jeansnähen ist machbar 🙂 Check!

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Also, wie sieht´s aus, habt ihr auch schon mal ne Jeans genäht? Viele? Oder ist das für euch kein Thema, weil ihr lieber Hosen kauft? Oder nur Röcke tragt?

Sagt mir gern, was ihr von Ginger oder Jeans im allgemeinen haltet. Oder falls ihr Fragen habt, schießt los.Hier geht´s jetzt weiter mit dem MeMadeMittwoch. Klick.

Viel Spaß beim nähen und bis bald 🙂

Milan

 

Hi sewing-lovers,

the ones of you, who detected my subtle hints about a new project, may have found out that I´ve tried my skills out on a Ginger by Closet Case Files. Jeans have always been akin the holy grale of sewing to me, I was really scared of attempting to sew one.

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That changed only when I made myself a list of staples that my wardrobe was lacking or that didn´t fit me anymore. A pair of jeans was among them. And I was (and still am) determined to make all of the clothes on the list myself.

Ginger has been blogged about since quite a while, so I found an abundance of pictures and examples of ohter blogger´s successful makes, which lead me to believe I could be creating one myself – it´s not witchcraft after all…

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Machinepark Set-up for sewing jeans

 

Prepped like that, I courageously ordered denim, washed and ironed it. Enter the first problem: which size to choose? At first I cut out a size 14 from the paper pattern, switched to a size 12 later on, because my fabric contained a little strech (about 4%). I chose size 12 because of my hip-measurment (102cm, exactly a 12), whereas my waist measurment tended more to a size 8. So I knew there would be some alterations necessary later. The legs were lengthened by 10cm. I´m a tall gal.

I didn´t want to sew a complete mock-up, so I decided to cut directly into my denim. The instructions are a dream to follow, really easy and with a lot of pictures, so no problems to follow along.

Those occured first when I had my pants sewn together for a first fitting. A catastrophe! Much too wide in the waist, the bum, the legs, too  big almost everywhere! On top of that I had the infamous „cat-hair“ crotch, which really freaked me out. Ghaaaa!

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see what I mean?

 

So, getting out of the pants and cut off fabric! I recut the waistband completely, shortened it by about five centimetres and made it curvy in order to follow my swayback better (it still gapes a little but only a tiny bit). At the legs I removed at least three centimeters on each side and a little bit on the yoke too. Now it fits really well.

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The trickiest thing to fix was the „cat-hair“-crotch. I stopped counting how often I stitched, tried it on, removed the stiches and stitched again. The fabric started to fray seriously… in the end I gave up at some point and decided to go with the least bad result…

…which turned out to be just right. There are always some wrinkles in that area, only now they don´t look so obviously wrong anymore.

The pockets are the only feature that I didn´t follow the pattern on. I saw a very nice example of pockets online and decided to copy that form. Makes my ass look sexy (at least in my view).

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As a little gimmick, I added my logo at the side of the right back pocket. Looks nice 🙂

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That moment when everything was done, even the grommets and beltloops and I saw them in my bedroom mirror, was just amazing! I did it! I made my own jeans! Yes!

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Unfortunately the fabric dye is bleeding out still, even though I washed it pre-sewing, but I hope that will fade with more washings and age. Apart from that, I am proud and delighted about this new piece in my wardrobe.

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My respect for people who make jeans gradually grew the longer it took me to complete the task. There is so much work in the garments that we can see in stores. So I lift my hat to all the garment-making people on this planet!

My conclusion?

It is not an easy thing to do, those jeans, but it is worth spending time and effort into it. I took my time making them, somedays I made only a few seams, more on weekends. Like this, it wasn´t so stressful and I am very pleased with the result. Am I going to make them again? Probably. Then I would print out the pdf again,start with a size smaller and make alterations already on the paper. Not sure about it though.

This is easily the longest post I have ever written so far…so thanks for sticking with it until now. I hope I didn´t scare you away from sewing your own pair of jeans. It´s managable 🙂 I know for sure now.

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What about you, did you make your pair of jeans already? Or many of them? Or don´t you sew your own, cause it´s easier to buy them?

Feel free to tell me what you think about Ginger or denim pants in general. Or if you have questions, fire away.

Here we go on with the lovely makes of other creative ladies at the memademittwoch. Click.

Anyway, thanks for reading and happy sewing everyone!

See you soon,

Milan